Auf den Spuren meiner Ahnen

Familienforschung Köbler

Verschiedene Recherchen

Ein "Köbler" ist ein Taglöhner, der im Prinzip alle landwirtschaftlichen Arbeiten im Verlauf des Jahres übernimmt, je nach Bedarf.
Als Pflüger, Säer, Schnitter, Heuer, Leser, Drescher, Holzmacher ...

Die Bezeichnung ist abgeleitet von "Kobel" = Hütte. Diese Taglöhner hatten also nicht einmal ein richtiges Haus.
Ähnlich: Kate => Kätner.

Der Köbler ist ein landwirtschaftlicher Taglöhner. Auf Berndeutsch
(Schweiz) heisst er 'Tauner'. Er wohnt in einem 'Taunerhaus'. Solche
Häuser oder Häuschen durften oft nur im Überschwemmungsbereich von
Flüssen gebaut werden. Im Emmental stehen noch einige davon.
Re: alter Beruf Köbler ??

KOBLER,KÖBLER, m. häusler, der kein eignes gut hat, nur ein haus, ob auch mit einiger feldwirtschaft, im gegensatz zum bauer, anderwärts söldner, köther, köthner; es ist von kobel, wie häusler von haus, und gilt in Franken und der Oberpfalz...

Original-Kobel eines "Köblers" (um 1650) im Sensbachtal

 

Altes Dokument mit dem Namen Köbler (hier: Khöbler) im Zusammenhang

Rechnungsbuch des Weissen Brauhauses Kelheim 1647/48, bearb. von Matthias GABLER 112

[fol. 100r]

Das Schaf per 15 Gulden Schaf Mezen

den 19. Augusty Adam Labermair a Pfaffenberg — 11

Georg Claß a Oberndorf 1 2

Michael Khöbler daselbs 1 1

Melchior Aichlseer alda 1 2

Wolf Offenpaur a Oderzhouen 1 1

Leonhardt Prokh a Änngern 1 1

Balth. Märkhl a Ergezhofen — 19

Georg Dinaur a Donhausen 1 —

Christoph Schmitner a Ginznhouen 1 1

den 21. diß Erhardt Mair a Petnhouen 1 —

Sebastian Aschaur a Laber 1 10

Wolf Linder a Fraunberg — 3

Hannß Haindl a Haubenriedt 1 —

den 23. dito Hannß Zetl a Ezenberg 1 —

Thoma Aur daselbß 1 19

Georg Khanndler alda 1 16

Georg Räppl a Kuchental 2 5

Michael Hofstetter a Pfelkhouen 1 19

Huius Schaf 21 [Metzen]

 

Das Schaff (oberdeutsch) ist ein meist ovalrunder, bis etwa 0,5 m hoher größerer, i.a. wasserdichter Behälter aus Holz oder verzinktem Blech, der sich nach obenhin verbreitert und normalerweise keinen Deckel hat. (Vergleiche aber die Herkunft des Wortes Schafkopf). Im Allgemeinen hat ein Schaff zwei Handgriffe zum Tragen. Ein kleines Schaff entspricht mengenmäßig etwa einem Eimer mit 10 bis 15 Litern, ein großes Schaff kann mehrere hundert Liter Flüssigkeit auf- und damit das Volumen einer Badewanne annehmen.

In historischer Zeit diente das Schaff auch als Transportmittel und (genormtes) Maß für Getreide (Scheffel) und anderes Schüttgut.

Der Ausdruck Schaff ist im süddeutschen Sprachraum (Bayern, Österreich, ?Schweiz, ?Südtirol) verbreitet! Im Norddeutschen entspricht es etwa dem Bottich.

Davon begrifflich zu unterscheiden sind u.a. die artverwandten Bezeichnungen:

  • der Zuber
    ebenfalls offen, aber zum Anfeuern geeignet (Wäschezuber, Badezuber)
  • das Fass
    entweder bei flüssigem Inhalt beiderseits verschlossen und liegend gelagert (für Bier, Wein oder Sekt) mit einem Zapfhahn im Spundloch an der tiefsten Stelle als Abfluss
    oder bei Inhalt mit festen Stoffanteilen stehend und meist mit Deckel (z.B. für Sauerkraut, Essiggurken).
  • die Wanne, die nur für Flüssigkeiten dient, aber nicht unbedingt transportabel sein muss.

Metzen


 

Metzen, österreichischesHohlmaß, zunächst regional verschieden, ab 1777 WienerMetzenmit 61,487 l als Norm. Normmaße (in Heimatmuseen vorhanden) waren ein, ein halbes, ein viertel, ein achtel und ein sechzehntel (= Maßl)Metzen.

 


Statistik: Zahlen zum Nachnamen 'Köbler'


In Deutschland gibt es 422 Telefonbucheinträge zum Namen Köbler und damit ca. 1125 Personen mit diesem Namen.
Diese leben in 109 Städten und Landkreisen. Die meisten Anschlüsse sind in Augsburg gemeldet, nämlich 42.
Weitere Kreise/Städte mit besonders vielen Namensträgern sind Odenwaldkreis (22), Weißenburg-Gunzenhausen (18), Kelheim (17), Roth (17), München (16), Darmstadt-Dieburg (14), Regensburg (14), Neckar-Odenwald-Kreis (13) sowie Rhein-Neckar-Kreis mit 11 Einträgen.
Wolfgang Köbler kommt in Deutschland am häufigsten vor. Herbert sowie Jürgen sind die nächsten oft gefundenen Vornamen, gefolgt von Gisela, Martin, Ulrich, Kurt, Karlheinz, Herbert sowie Klaus Dieter

Quelle: Odenwälder Heimatbuch